Vortragsreihe: Die Erfindung des Monotheismus im Alten Ägypten

HISTORISCH-KULTURWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT / INSTITUT FÜR ALTE GESCHICHTE UND ALTERTUMSKUNDE, PAPYROLOGIE UND EPIGRAPHIK / INSTITUT FÜR KLASSISCHE ARCHÄOLOGIE

em. Univ.-Prof. Dr. Manfred Bietak

Die Erfindung des Monotheismus im Alten Ägypten: Die Rekonstruktion eines Misserfolges: Teil I: Ägyptische Kunst und Architektur vor, während und nach der Amarna-Zeit, Der historische Hintergrund

WANN: Donnerstag, dem 11. Jänner 2024, um 17 Uhr s. t. (CET)

WO:  Hörsaal 21, Unihauptgebäude, Universitätsring 1, 1010 Wien

bzw. auch Online (Zoom):  https://univienna.zoom.us/j/64718701919?pwd=K3Y1eVJldUR2YWJUQytuTGJyS2MyQT09

Dieser Vortrag wird in die Welt der Kultur Ägyptens zur Zeit des Königs Echnaton (c. 1348 - 1331 v. Chr.) einführen. Nach eineinhalb Jahrtausend Jahren, die meist von einem strengen Kunstkanon geprägt waren, treten für die alten Ägypter befremdliche z.T. bizarre Bildnisse des Königs und seiner Familie auf. Dieser Stil entwickelt sich rasant innerhalb weniger Jahre. Götterbilder vermisst man bis auf die Darstellung der Strahlensonne, die schützend über der Königsfamilie schwebt. Auch in der Sakralarchitektur ist die Abkehr von traditionellen Tempeln bemerkbar. Nun sind sie ohne Dächer und sind dem Sonnenlicht in allen Räumen ausgesetzt. Diese völlige Abkehr von der langen Tradition ägyptischer Kultur, Religion und Politik ist rätselhaft geblieben und musste im Ägypten der damaligen Zeit unter Einsatz des Militärs durchgesetzt werden. Dies führte zu einer Vernachlässigung der Interessen in den ägyptischen Provinzen in Kanaan und zu erheblichen politischen Schwächung der Großmacht Ägypten gegenüber dem Hethiter-Reich, da das Militär in Ägypten gebraucht wurde. Es entstand in Ägypten eine unterschwellige Opposition. Vielleicht war dies einer der Gründe warum Echnaton sich entschloss, eine neue Hauptstadt in Tell el-Amarna auf jungfräulichem Boden zu gründen, ein Projekt, das bis heute eines der wichtigsten Beispiele ägyptischen Städtewesens geblieben ist. Auch dort sind Spuren dieses stillen Widerstandes bemerkbar. Die Ursachen der neuen Religion sind bis heute ungelöst geblieben. Der Vortrag versucht eine Erklärung auf archäologisch-historischer Basis zu finden.

 

Dr. Orly Goldwasser (Jerusalem)

The Invention of Monotheism in Ancient Egypt: Reconstruction of a Failure

Part 2: SCRIPT and Text: Before, during, and after the Amarna Period, with a glimpse of a possible Canaanite connection

WANN:  Donnerstag, dem 18. Jänner 2024, um 17 Uhr s. t. (CET)

WO: Hörsaal 21, Unihauptgebäude, Universitätsring 1, 1010 Wien

bzw. auch onlinehttps://univienna.zoom.us/j/64376269431?pwd=ZWk3eWxSSmx4VS9mcEhmdGVhWnVOZz09

Ancient Egyptian hieroglyphs because of their highly iconic nature accurately reflect the development of the monotheistic thinking of King Akhenaton. From the way the word Itn-Aten, the name of the Amarna god, is written, we may extract emic information on the nature of the god of Amarna and his essence. Developments and changes in the script complement in a seamless way the information obtained from the material culture of the period, as it was presented in the former lecture. The script system asserts unequivocally that the Amarna religion was an “exclusive monotheism,” negating the possibility of the existence of other gods. The script also refines the definition of the Aten as “The Energy of Light”. Last but not least, traces of possible Canaanite connections will be pursued.